Es entspricht der Philosophie unserer Arbeit, das Vorläufige so ernst zu nehmen wie das scheinbar Fertige, dem Möglichen Raum zu geben in der Welt des Faktischen. Entwicklung ist anders nicht denkbar und Entwicklung ist das, was uns interessiert. Im Zentrum unserer Arbeit steht das heranwachsende Kind in seinen frühen Jahren, und wir versuchen, die Kenntnisse aus Forschung und Berufserfahrung für einen Ausschnitt des kindlichen Lebens – die Kindertageseinrichtungen – fruchtbar zu machen.
Das bei weitem aufwändigste Projekt, auf das wir unsere Arbeit in den vergangenen 20 Jahren konzentriert haben, ist die Entwicklung eines umfassenden pädagogischen Konzepts für Kindertageseinrichtungen und seine Praxiserprobung.
Das infans-Konzept der Frühpädagogik bietet einen Handlungsrahmen für die pädagogischen Fachkräfte im Elementarbereich, der inzwischen in über 1.500 Kindertageseinrichtungen – in Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und der deutschsprachigen Schweiz – zur Grundlage der pädagogischen Arbeit geworden ist. Erste wissenschaftliche Untersuchungen belegen die positiven Effekte des Konzepts sowohl für die Qualität der Arbeit als auch für die Entwicklung der Kinder.
Mehreren Kita-Teams in Deutschland und der Schweiz, die sich das infans-Konzept anverwandelt haben, wurden hochdotierte Auszeichnungen für die Qualität ihrer Arbeit zuerkannt. Darunter befindet sich auch der mit 20.000 CHF ausgestattete Schweizer Preis für Frühkindliche Bildung, der 2015 der Kita Zwärglihuus des Kantonspitals in Aarau verliehen wurde. Informationen zu weiteren prämierten Kindertagesstätten in Deutschland sind auf der Homepage von infans-StEG e.V. nachzulesen.
Seit 2013 liegt eine Erweiterung des infans-Konzepts für die Arbeit mit Kindern bis drei Jahre vor. Die Erfahrungen mit diesem Konzeptbaustein und Forschungsdaten belegen einen signifikanten positiven Einfluss auf die Qualität der pädagogischen Arbeit in Krippen.
Im Zentrum unserer aktuellen Aktivitäten steht die Neuordnung des infans-Konzepts und die Ausarbeitung einer Ethik frühpädagogischen Handelns.
Beate Andres
Hans-Joachim Laewen
Berlin, April 2021